Rudi Gjlek – Macher und Radsportenthusiast verstorben

Am 6. März 2021 verstarb im 88. Lebensjahr Rudi Gjlek. Als Jugendlichen zog es ihn, wie so viele junge Menschen, zunächst zum Fußball. Schon bald wurde aber auch sein Talent für den Radsport entdeckt, wo er für den RRC München-Ost schon zu Beginn der 50er Jahre erste Erfolge nach dem Krieg erreichen konnte. In dieser für den Radsport noch schweren Zeit entpuppte sich Rudi als guter Rennfahrer und war besonders auch auf der Winterbahn erfolgreich. Etwa 1955 hängte er dann den aktiven Rennsport für seine Person an den berühmten Nagel, ohne sich jedoch von diesem Sport abzuwenden. Insider berichten, dass dann auch sein Zigarettenkonsum deutlich zunahm, einem weiteren leistungssportlichen Erfolg sicher nicht zuträglich. Dafür war er aber in der Folge auch bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen. Mitte der 60er Jahre übernahm er die Verantwortung für seinen Verein, der aus dem wohl ältesten Radsportverein der Welt, dem Münchener Velociped-Club von 1864, hervorgegangen war. Eine wahrhaft große Verantwortung. Den Vorsitz im Verein hatte Rudi bis 1976 inne, als er zusammen mit Karl Rauser und dessen Verein RSV München-Laim im Zuge einer vielbeachteten Fusion die RSG Olympiapark München aus der Taufe hob. Ein Vorhaben, das unter dem besonderen Schutz von Werner Göhner, dem damaligen BDR-Präsidenten stand. Gjlek übernahm auch im neuen Verein den Vorsitz.

Von 1968 bis 1975 führte er außerdem den Radsportbezirk Oberbayern mit dem Höhepunkt der olympischen Spiele in der Landeshauptstadt. Zusätzlich war er auch noch im Bayerischen Radsportverband von 1974 bis 1982 als Sportausschussvorsitzender eine feste Größe.

Geachtet und manchmal auch gefürchtet war Rudi, mit seiner oft schneidenden Stimme, auch als Vorsitzender vieler Kampfgerichte in Oberbayern. Unvergessen bleiben allen Sechstage-Enthusiasten seine Einsätze von 1972 bis 1999 als Vorsitzender der Kommissäre bei den alljährlichen Sixdays in der Olympiahalle. Mit dem Ende dieser Rennen verabschiedete sich auch Rudi Gjlek leise aus seiner Kampfrichtertätigkeit, so leise, wie er jetzt diese Welt verlassen hat. Ein oberbayerischer Radsport-Enthusiast im besten Sinne ist nicht mehr.

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